Nach dem überraschenden Abgang von Co-CEO Jennifer Morgan

Was bedeutet der Morgan-Rücktritt für SAP?

22. April 2020 // 2 min Lesezeit

Halbe Rolle rückwärts? Ab Mai wird CEO Christian Klein den großen Software-Tanker alleine führen. Seit Herbst vergangenen Jahres hatte er mit Jennifer Morgan eine SAP-Doppelspitze gebildet, in der gemeinsamen Nachfolge von Bill McDermott. Nun wurde das Duo gesprengt. Der Konzern kommentiert die Personalie in gewohnter Sachlichkeit. Christian Klein lässt sich wie folgt zitieren: „In diesen turbulenten Zeiten hatten wir beide das Gefühl, dass es für SAP das Beste wäre, wenn wir zu einer klaren Führungsstruktur zurückkehren.“ 

Alles klar?

Eine Vereinfachung an der Spitze aufgrund der Corona-Krise? Die Kommentatoren der Wirtschaftspresse mögen dieser Interpretation nicht so recht folgen. Die FAZ spricht von einem „Schiffbruch für SAP“. Für das Handelsblatt kommt der Rücktritt von Jennifer Morgan einem „Imagedesaster“ gleich. Das Fachblatt Capital stellt die SAP-Personalie in eine Reihe mit vergleichbaren Fällen, in denen Konzerne die Corona-Krise zum geräuschlosen Reinemachen an der Spitze nutzen. Auch das Manager Magazin bedauert die Demission der ersten CEO eines deutschen DAX-Unternehmens. Doch deren Kommentatorin Eva Müller stellt ebenfalls fest: „Mit der Tatsache, dass Morgan eine Frau ist, hat ihr Abschied also herzlich wenig zu tun. Auf das Geschlecht seiner Co-CEOs habe Plattner schon bei deren Auswahl nicht geachtet, heißt es aus seinem Umfeld.“

Konsequenzen für den SAP-Arbeitsmarkt?

Die betone Sachlichkeit der SAP-Verlautbarungen steht naturgemäß im Gegensatz zur Vielstimmigkeit, mit der die Personalie in der Presse begleitet wird. Weil das Unternehmen im Herbst als Vorreiter einer modernen, erfolgreichen und diversen Wirtschaft gefeiert wurde, steht es nun um so mehr in der Kritik. Konzentriert man sich auf die Beurteilung der SAP selbst, fallen die Beurteilungen wesentlich moderater aus. Dann legen sich die Wellen. 

Die FAZ hat beobachtet: „Die Zufriedenheit unter Kunden und Mitarbeitern ist gewachsen, der Aktienkurs blieb in der Krise relativ stabil.“ Der Kursverlauf zeigt auch nach dem Rücktritt keine großen Ausschläge. Wenn der Aktienmarkt gelassen bleibt, darf das auch für den SAP-Arbeitsmarkt gelten: Kein Grund zur Beunruhigung. Für wechselwillige SAP-Fachkräfte stehen nach wie vor alle Ampeln auf grün. Wer eine neue berufliche Herausforderung sucht, wird mit Sicherheit eine passgenaue SAP-Position finden. Alles wie immer: Ein Anruf bei duerenhoff genügt.

For the Photo: Credits to Jolds777, published under Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International

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