Nichts Neues, oder doch?

Der Hybrid-Hype

30. Mai 2022 // 2 min Lesezeit

Die Studie aus der Schweiz ist eine von vielen, die in diesen Tagen den Vormarsch von hybriden Arbeitsformen untermauern sollen. Einige Ergebnisse daraus: 77 Prozent der Mitarbeitenden in der Schweiz geben an, dass sie die Möglichkeit, von überall aus zu arbeiten, glücklicher macht. 58 Prozent der Schweizer Beschäftigten sind der Meinung, dass sich ihre Produktivität und Arbeitsqualität verbessert haben. Nur knapp jeder Fünfte hierzulande findet, sein Unternehmen sei sehr gut auf das hybride Arbeiten vorbereitet.

Als Auftraggeber der Studie gibt sich der große Netzwerkgigant Cisco zu erkennen. Auch Fraunhofer IAO in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e. V. (DGFP) hat eine Studie zu Remote Work veröffentlicht. Auch Personalberatungen wie Michael Page präsentieren eigene Erhebungen. Ebenso Edelman Data x Intelligence. Oder auch Slack, das web-basierte Kooperationstool. Überall Studie. Überall Potentiale. Aber auch überall Eigeninteressen. Warum auch nicht?

Hybrides Arbeiten: Gekommen um zu bleiben.

Die Chance stehen gut für alle, die mit dem Entwicklungsschub der Arbeit Geld verdienen. Es ist die schönste Form der Revolution. Alle sind sich einig. Die Kombination von Home Office und Company Office ist das Gebot der Stunde. Endlich kommt die Flexibilität, die sich viele gewünscht haben. In vielen Unternehmen haben sich die dafür notwendigen Strukturen über die Monate etabliert. Absprachen in den Teams wurden getroffen, umgesetzt und so modifiziert, dass sich gut damit leben und arbeiten lässt.

Auf der anderen Seite zeigt sich jedoch auch, wofür der Unternehmensstandort gut ist. Kompliziertes lässt sich deutlich besser besprechen, wenn die Beteiligten im selben Raum sind. Konsens ist: Im Homeoffice versickert die Motivation schneller. Der persönliche Kontakt in den Teams und im Unternehmen ist zwar mit vielen Tools zu ersetzen, aber keines bringt das Zusammengehörigkeitsgefühl auf einhundert Prozent. Bei kreativen Aufgaben hat das Teamwork an einem Tisch unschlagbare Vorteile.

Believe the hype.

Von der anderen Seite aus betrachtet, sollte man im Blick behalten, dass nicht alle bestehenden Privaträume homeofficetauglich sind. Manchmal ist es auch die private Situation, bei der eine klare Trennung von Leben und Arbeiten die attraktivere Lösung darstellt. In so fern bietet der hybride Ansatz eine Lösung, bei der tatsächlich alle glücklich sind. Oder doch nicht: In der oben erwähnten Schweizer Umfrage wäre durchaus interessant gewesen, warum 22% der Befragten von hybriden Arbeiten nicht besonders angetan waren. Vielleicht war die Fragestellung zu euphorisch. Denn trotz Hybrid und aller neuen Flexibilität: Arbeit bleibt Arbeit. Nicht jede und jeder verbindet damit die Stunden des Tages, an denen man das Glück in vollen Zügen genießen kann.

Fakt ist aber auch: Wenn schon Arbeit, dann gerne flexibel und frei. Für die Prognose, dass hybrid arbeitende Unternehmen eine größere Attraktivität auf dem Personalmarkt besitzen, braucht man keine Studie. Wenn allerdings starke 77 Prozent angeben, mit hybrider Arbeit glücklicher zu werden, sollte man nicht das Haar in der Suppe suchen. Überall, wo es möglich ist, wird hybrid in Kürze der Standard sein. Schön, dass es so viele Studien gibt, die dieses untermauern.

Photo by Kristin Wilson on Unsplash

Tags:

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