Chancengleichheit bei SAP-Fachkräften
12. März 2020 // 2 min Lesezeit
Jennifer Morgan, die erste Frau an der Spitze eines Dax-Unternehmens bekommt sogar mehr Geld als ihr Co-Chef. Laut Süddeutscher Zeitung flossen Morgan 1,97 Mio. Euro zu. Christian Klein erhielt 1,85 Mio. Euro. Die Zeitung erklärt die Differenz: „Die Diskrepanz liegt nicht etwa an einer Gender-Pay-Gap zugunsten der Frau, sondern an ihrer Altersversorgung als US-Amerikanerin. Ihr überwies SAP zusätzlich einen sechsstelligen Betrag für einen externen Versorgungsplan.“
Die Betrachtung der beiden SAP-CEOs wirft die Frage auf, wie es allgemein bei SAP-Jobs ums Gender-Pay-Gap bestellt ist, also um die Differenz der Gehälter zwischen Frau und Mann. Darauf eindeutige Antworten zu geben, fällt nicht leicht, da für dieses spezielle Segment keine wissenschaftlichen Studien vorliegen.
Untersuchungen liegen zwar vor, aber sie beziehen sich auf den generellen Lohnunterschied – über alle Jobs und Branchen hinweg. So ermittelte die Hans-Böckler-Stiftung Ende Februar 2020 für Deutschland ein Gefälle von 21 Prozent zu Ungunsten der Frauen. Zudem weist sie auf die Unterschiede in der Arbeitszeit hin. Der Stiftung zufolge arbeiten rund 46 Prozent der Frauen und elf Prozent der Männer in Teilzeit. Bei der angegebenen Lücke von 21 Prozent handelt es sich um das unbereinigte Gender Pay-Gap. Die Differenz lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten und mit einem geringeren Anteil in den Top-Jobs vertreten sind. Die Hans-Böckler-Stifung betont ausdrücklich, man solle sich von diesen Erklärungen nicht verleiten lassen, das Problem kleinzureden. Auch schlechtere Zugangschancen zu guten Jobs sind das Ergebnis benachteiligender Strukturen.
Weiterhin geht aus dem Datenreport hervor, dass 72 Prozent der Frauen erwerbstätig sind. ZEIT Online kommentiert: „Das sind zwar immer noch acht Prozentpunkte weniger als bei den Männern. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern war vor 30 Jahren aber fast dreimal so groß.“ An der Qualifikation kann’s nicht liegen, betonen die Autoren der Studie. Frauen hätten bei schulischer und beruflicher Qualifikation weitgehend mit den Männern gleichgezogen.
Da wissenschaftliche Studien fehlen, hat duerenhoff den Blick in die eigenen Datenquellen gewagt. Demnach liegt das unbereinigte Gender-Pay-Gap bei etwa 6,5 Prozent. Frauen liegen also auch bei SAP-Jobs im Hintertreffen. Allerdings sollte betont werden, dass die Auswertung von duerenhoff auf Basis aller Vermittlungen des gesamten letzten Jahrzehnts erfolgte. Das bedeutet: Eventuelle Verbesserungen in dieser langen Zeitspanne sind nicht berücksichtigt. Auch die höhere Anzahl von Teilzeitjobs bei Frauen schlägt voll aufs ermittelte Gender-Pay-Gap durch.
Unabhängig von der Genauigkeit der Angabe sieht sich duerenhoff als eine der führenden SAP-Personalberatungen Deutschlands in der Pflicht. „Beim Gender-Pay-Gap ist jedes Promille eines zu viel“, betont Martin Lange, Geschäftsführer bei duerenhoff. „Tatsächlich werden wir auch in der Zukunft unsere Chance wahrnehmen, für mehr Chancengleichheit einzutreten – und zwar bei jeder Vermittlung. Das geschieht, in dem wir die Persönlichkeit und die Fähigkeit der Bewerberinnen und Bewerber ins Zentrum der Entscheidung stellen. Das bedeutet eben auch: Das Geschlecht ist nicht ausschlaggebend.“
(Photo by Christin Hume on Unsplash)
Tags:
Frauenanteil Chancengleichheit Gender-Pay-Gap Gender-Gap SAP-Jobs
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