SAP S/4HANA On-Premise setzt sich durch

SAP-Kunden investieren – aber wenig in die Cloud

25. März 2022 // 5 min Lesezeit

Die Zurückhaltung bei IT-Investitionen bei SAP-Anwendern hat ein Ende. Das zeigt die diesjährige Umfrage der Deutschsprachigen SAP-Anwendervereinigung DSAG. Das IT-Gesamtbudget steigt bei 59 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Vor einem Jahr gaben dies lediglich 39 Prozent an. Bei 29 Prozent bleibt das IT-Gesamtbudget gleich (2021: 37 Prozent) und bei 5 Prozent sinkt es (2021: 18 Prozent). Die Investitionen in SAP steigen bei 57 Prozent der befragten Unternehmen (2021: 43 Prozent), bei 32 Prozent bleiben sie unverändert (2021: 35 Prozent) und bei 7 Prozent sinken sie (2021: 18 Prozent). „Die Corona-Krise ist wohl überwunden oder verliert zumindest deutlich an Einfluss“, berichtet der DSAG-Fachvorstand Thomas Henzler, der den erkrankten Vorstandsvorsitzenden Jens Hungershausen auf der Pressekonferenz vertritt. „Der Investitionsstau der vergangenen beiden Jahre scheint sich aufzulösen.“

Die DSAG hat im Januar und Februar dieses Jahres bei 198 Mitgliedsunternehmen CIOs oder Leiter des SAP Competence Centers befragt. Bei den Branchen dominieren Maschinen-, Geräte- und Komponentenbau mit 16 Prozent, gefolgt vom Gesundheitswesen mit 10 Prozent und der öffentliche Sektor sowie die Chemieindustrie mit jeweils 8 Prozent. Die Versorgungswirtschaft stellt 7 Prozent der Teilnehmer. 43 Prozent der Unternehmen beschäftigen 500 bis 2.499 Mitarbeiter.

Bei SAP S/4HANA dominiert die Inhouse-Variante

Bei der Frage, welche SAP-ERP-Lösungen die Unternehmen einsetzen, kommen SAP ERP und die SAP Business Suite auf 75 Prozent, gefolgt von 32 Prozent mit SAP S/4HANA On-Premise. SAP S/4HANA Cloud spielt eine eher untergeordnete Rolle: Lediglich 6 Prozent der Befragten setzen SAP S/4HANA als Private-Cloud-Lösung ein, und 2 Prozent als Public-Cloud-Lösung. Zum Vergleich: Im DSAG-Investitionsreport 2021 gaben 14 Prozent der Befragten an, dass sie SAP S/4HANA im Einsatz haben. In einer gemeinsamen Befragung der DSAG und der American SAP User Group (ASUG) Mitte des Jahres 2021 gaben dies sogar 24 Prozent an. „Knapp die Hälfte der Unternehmen, die S/4HANA On-Premise im Einsatz haben, setzt auch SAP ERP oder die SAP Business Suite ein“, erläutert Henzler. „Dies könnte darauf hindeuten, dass einige Unternehmen wegen der Komplexität des Umstiegs ihr bisheriges System eine Zeitlang parallel betreiben, ehe sie die vollständige Migration vollziehen.“

In die Business Suite für die SAP-Investitionen planen 6 Prozent der Unternehmen hohe Investitionen (2021: 3 Prozent) und 18 Prozent mittlere Investitionen (2021: 22 Prozent). Bei SAP S/4HANA sind hohe Investitionen für 26 Prozent relevant (2021: 25 Prozent) und mittlere Investitionen für 24 Prozent (2021: 31 Prozent). „Die Zurückhaltung in Sachen SAP S/4HANA überrascht mich“, erläutert Henzler. „Ich hätte erwartet, dass für dieses Jahr die Transformationsaktivitäten in diese Richtung zunehmen.“

Bei RISE with SAP zeigen sich Anwender skeptisch

Gefragt nach RISE with SAP, dem Business-Transformation-as-a-Service-Angebot auf der Basis von SAP S/4HANA Cloud, geben 11 Prozent an, noch nie davon gehört zu haben. 60 Prozent haben zwar bereits davon gehört, sind aber nicht vertraut damit. 21 Prozent sind nach eigener Einschätzung mit RISE with SAP eher vertraut.

Die Skepsis in Sachen RISE with SAP ist unter den DSAG-Mitgliedern groß: 57 Prozent Befragten halten es für sehr unwahrscheinlich und eher unwahrscheinlich, dieses Angebot in Betracht zu ziehen. 21 Prozent sind in diesem Punkt neutral. „Transformationen bedeutet unbeständige und bewegliche Prozesse, die in den Unternehmen auf IT-Systeme in unterschiedlichen Release-Ständen und Ausbaustufen treffen“, erläutert Henzler. „Es braucht entschieden mehr Klarheit und ein ganzheitliches Verständnis seitens SAP für die individuellen Gegebenheiten in den Unternehmen. Nicht Business-Transformation-as-a-Service, sondern Business-Transformation auf Augenhöhe muss das Ziel sein.“

Analytics führt bei der Business Technology Platform

Bei der Business Technology Platform planen 20 Prozent der Befragten hohe und mittlere Investitionen für Analyselösungen von, knapp gefolgt von Datenbank- und Datenmanagement-Lösungen mit 19 Prozent. Auf den weiteren Plätzen liegen mit 11 Prozent die Integration und Erweiterung/Anwendungsentwicklung sowie die intelligenten Technologien mit 4 Prozent.

Bei den Investitionen in innovative Technologien zeigt sich ein ähnliches Bild wie im vergangenen Jahr. Für 2022 stehen Data-Intelligence/Big Data bei 35 Prozent der befragten Unternehmen an erster Stelle (2021: 43 Prozent). Gefolgt von Cloud Computing mit 24 Prozent (2021: 26 Prozent) und der Robotic Process Automation mit 15 Prozent (2021: 20 Prozent).

Beim Blick auf die Investitionsbereitschaft in SAP-Cloud-Lösungen liegt SuccessFactors einem Wert von 21 Prozent bei hohen Investitionen und mittleren Investitionen (2021: 15 Prozent) vorne, gefolgt von SAP Customer Experience und Ariba mit jeweils 9 Prozent (2021: jeweils 8 Prozent). Concur und SAP Integrated Business Planning kommen auf jeweils 6 Prozent. Kaum Relevanz haben für die Befragten aktuell die Industry Cloud und Qualtrics. Die Relevanz von SAP Customer Experience hat sich seit dem Investitionsreport des vergangenen Jahrs kaum verändert. Mittlere und hohe Investitionen planen hier 9 Prozent (2021: 8 Prozent). Bei den Investitionen liegt die SAP Commerce Cloud mit einem Wert vorn. Gefolgt von der SAP Sales Cloud mit 27 Prozent und der SAP Service Cloud mit 17 Prozent.

Auch Investitionen in übergreifende IT-Themen hat die DSAG abgefragt. An erster Stelle steht hier Cybersecurity mit 78 Prozent hoher und mittlerer Relevanz, gefolgt von der Prozessautomatisierung mit 66 Prozent und der Digitalen Kompetenz wie auch Remote-Work mit 55 Prozent. Das Thema Nachhaltigkeit spielt für 48 Prozent der Befragten eine Rolle.

Der Fachkräftemangel bremst IT-Projekte aus

Egal, ob es um die Migration auf SAP S/4HANA, um Prozessautomatisierung, um die Cloud oder um Cybersecurity geht – es zeigt sich überall das gleiche Hindernis: der Personalbedarf steigt, aber auf dem Arbeitsmarkt sind Fachkräfte nur sehr schwer verfügbar. Die auf SAP spezialisierte Personalberatung duerenhoff lindert dieses Problem. duerenhoff steht mit zahlreichen SAP-Spezialistinnen und -Spezialisten in Kontakt, die über Skills bei SAP-Migrationen und in Digitalisierungsprojekten verfügen. Durch aktives Sourcing findet duerenhoff in vielen Fällen passende SAP-Fachkräfte, selbst dort, wo die Personalabteilungen der Anwenderunternehmen an ihre Grenzen stoßen.

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